25. Mai 1982
Wir erwarten trotz des diesigen
Wetters heftige Angriffe der Argentinier - es ist ihr Nationalfeiertag.
Sicherheitshalber steigen mehrere Harrier zur Sicherung von Flotte und Bucht
auf. Es sind weitere Verstärkungen für die Invasionsflotte der Bucht eingetroffen.
Die Nordic Ferry, die Baltic Ferry und die Atlantic Causeway. Die beiden
Truppenschiffe werden dringend benötigt, da sie die 40 und 45 Kommandoeinheiten
aus der Heimat bringen. So werden diese zusammen mit der QE2, auf der noch die
42 Kommandos warten, gleich in die San Carlos-Bucht verlegt. Da nur noch die
HMS Intrepid als Landungsschiff für schwere Waffen zur Verfügung steht, wird
auch diese mitsamt der Deckung HMS Antilope und HMS Alacrity in die Bucht
gesandt. So ist es nicht verwunderlich, dass der Luftangriff, den uns Nimrod
meldet, auch diesen Schiffen gilt. Drei Dagger aus San Julien drehen auf die
Bucht zu und lassen sich von den Sicherungsharriern überraschen. Black Leader
und Black 2 schießen je eine ab, während sie versuchen sich in Abwurfposition
zu bringen. Die Dagger wehren sich mit eigenen Sidewinder, die aber ihre Ziele
verfehlen. Sowohl die beiden Zerstörer, wie auch die Rapiersysteme sind
erfolglos, so dass die Dagger noch versucht ihre Bomben auf Nordic Ferry zu
werfen. Sie verfehlen zum Glück. Nicht auszudenken, wenn sie das vollbesetzte
Schiff getroffen hätten. Nun gehen die Kommandoeinheiten von Bord: 42 bei Green
Beach, 40 bei Lookout Hill und 45 bei Red Beach. Dieser Tag steht unter dem
Zeichen heftiger Kämpfe an Land. Die 5. Marines wehren sich gegen das 40
Kommando und schlägt die Briten zurück. Am Red Beach haben sich die 3. Marines
eingegraben und müssen sich in zähem Kampf letztendlich dem 45 Kommando
geschlagen geben. Dabei mussten die 45er auf ihre schweren Waffen verzichten. Beim
Blue Beach I schlagen die Blue & Royals die amphibischen Truppen der
Argentinier und beim Blue Beach II müssen die 2 Para den Kommandotruppen
weichen. Die vorherigen Kämpfe waren zu schwer.
26. Mai 1982
Regenschauer jagen über das Land
und machen den Truppen das Leben schwer. Trotz des Wetters starten die tapferen
Harrierpiloten, um plötzliche Luftüberfällen begegnen zu können. Es werden
gleich vier Zerstörer in die Bucht gesandt, um auch den Truppen Feuerschutz zu
bieten; HMS Arrow (1), HMS Yarmouth (3), HMS Antilope (5) und HMS Alacrity (7).
Doch die Luftangriffe bleiben aus. Die Truppentransporter haben inzwischen alle
Einheiten angelandet. Auf See war es schon einige Tage ruhig, da die Santa Fe
und die Trägergruppe im Hafen von Puerto Belgrano liegen. Die 2. Marines greifen bei Ajax Bay die
Gurkhas an und werden zurückgeschlagen. Die HMS Antilope gibt dabei
Feuerunterstützung und die Harrier lassen ein Eingreifen der argentinischen
Bomber nicht zu. Die 1. Marines attackieren die Blues & Royals beim Blue
Beach II, müssen sich aber geschlagen geben. Die Blues & Royals
weichen keinen Meter zurück.
Die britische Task Force |
27. Mai 1982
Sturm ist aufgezogen und macht
durch den hohen Wellengang das Starten und Landen auf dem Träger schwer. Da
auch argentinische Luftangriffe unwahrscheinlich sind, bleibt die Alarmstaffel
vorerst dem Flugzeugträger. Die U-Boote melden keinerlei Regung der
argentinischen Marine und es kommen auch keine weiteren Truppen an Land.
28. Mai 1982
Das Wetter hat sich verbessert,
die Farbe des Südatlantiks ist mehrheitlich grau. Den vier Zerstörern hat
inzwischen noch die HMS Glamorgan (9) angeschlossen, um weitere Landungen der
Argentinier wirksam begegnen zu können. HMS Onyx ist zu der Streitmacht
gestoßen und patrouilliert mit den anderen vier U-Booten. HMS Conquerer sichtet
die Santa Fe, kommt aber nicht in Angriffsposition. Inzwischen sind vier
U-Boote direkt an der Küste versammelt, um den Druck auf die argentinische
Marine aufrecht zu erhalten. Es sind inzwischen Gespräche aufgenommen worden,
in denen wir eine starke Position vertreten. Aber unsere Befürchtungen treten
ein, es werden noch einmal alle Reserven der Argentinier mobilisiert. Nimrod
meldet einen Luftangriff auf Zone 9 (zwei Harrier, HMS Antrim und HMS Cardiff).
Red 1 und 3 fangen sie erfolgreich ab, beide Super Etendards werden
abgeschossen und mit ihnen wieder ein Exocet. Überraschend tauchen zwei weitere
Etendards auf, die Zone 5 anpeilen. Dem Harrier gelingt es nicht diese
abzuschießen. Mit angehaltenem Atem müssen wir mit zusehen, wie die Exocet
ausgeklinkt wird. Dem Sea Cat-System der HMS Argonaut kann frühestens auf 10
Meilen Entfernung eingreifen. Aber auch da gelingt die Aufnahme des kleinen
Zieles nicht. Bei einer Meile hat das Sea Cat weder gute Augen, noch scharfe
Krallen. Die Exocet schießt auf drei Meter Höhe über die Wellen. Man könnte sie
vom Schiff auf fast greifen. Nachdem sie die HMS Argonaut passiert hat ist
klar, dass sie die - inzwischen leere - Europic Ferry aufgefasst hat. Das
Schiff hat keine Chance und die Rakete schlägt ein. Eine Explosion bleibt zwar
aus und das Loch, das die Rakete gerissen hat, ist nicht das Problem, aber der
verbrennende Raketentreibstoff lässt erahnen, dass das Schiff nicht mehr zu
retten ist. Unsere Truppen haben die Einnahme des Höhezuges vor Stanley
gemeldet, aber ein weiterer Vormarsch ist derzeit unmöglich. Abends erhalten
wir vom Oberkommando die Information, dass zwischen Argentinien und
Großbritannien wieder Gespräche aufgenommen wurden und eine dauerhafte
Feuerpause vereinbart ist. Al Gore hat sich dafür stark gemacht und vermutlich
mit Versprechen und Druck dieses Ergebnis erreicht. Wir sind froh darüber!
Solche Konflikte sollten immer bei einem Bier in der Kneipe gelöst werden.
San Carlos Display am 28.Mai 1982 |
Ergebnis
Die Briten halten sieben
Positionen in der San Carlos-Bucht besetzt (1-3, 5, 7-9) und haben zwei Unterstützungsschiffe verloren.
Damit endet der Krieg in einem Unentschieden der Kräfte. Ohne den Verlust der Unterstützungsschiffe, wäre ein klarer britischer Sieg denkbar gewesen. Die
öffentliche Meinung hätte auch noch weitere Rückschläge durch versenkte Zerstörer verkraftet.
Britische Verluste und Erfolge
Es sind sieben Schiffe versenkt
worden (Atlantic Conveyor, HMS Plymouth, HMS Sheffield, HMS Invincible, HMS
Brilliant, HMS Fearless und Europic Ferry), davon vier mit einer Exocet-Marschflugkörpern und drei mit Bomben
(davon zwei in der Bucht). Die HMS Invincible fiel einer Canberra, die HMS
Brilliant und HMS Fearless je einer Skyhawk zum Opfer. Vier Harrier kehrten
nicht zurück, davon war nur ein Abschuss durch eine Mirage und eine verpatzte
Landung bei schlechtem Wetter. Die 2 und 3 Para, sowie das 40 Kommando mussten
sich zurückziehen.
HMS Brilliant war das
erfolgreichste Kriegsschiff mit 6 Abschüssen von gegnerischen Flugzeugen; Black Leader der erfolgreichste
Pilot mit 5 Abschüssen. HMS Conquerer war als einziges U-Boot erfolgreich durch
den Abschuss der Santa Fe und der Grupo 79.4, der Korvettengruppe. Die Scots Guards waren die
erfolgreichste Landeinheit durch die Eliminierung von drei gegnerischen
Einheiten.
Argentinische Verluste und Erfolge
Die Argentinier mussten den
Verlust der ARA San Luis und der Korvettengruppe hinnehmen. Es wurden 27
Luftangriffe (Canberra: 26%; Mirage: 7%; Skyhawk: 11%; Dagger: 30%; Etendard:
26%) bei denen 81 Flugzeuge eingesetzt wurden. Davon wurden 26 durch Harrier,
12 durch Kriegsschiffe und 3 durch Rapierraketen abgeschossen. Damit lag die
Verlustquote bei etwas über 50% bzw. bei 10:1 für die Briten. Es wurden 12
Canberra, 3 Mirage, 4 Skyhawk, 4 Dagger und 3 Super Etendards abgeschossen.
Die Skyhawk war der
erfolgreichste Flugzeugtyp durch den Abschuss von zwei Schiffen. Insgesamt war nur jeder vierte Luftangriff erfolgreich, wobei der
Hauptanteil aber den Exocet-Marschflugkörpern zuzuschreiben. 71% der Angriffe mit einer
Exocet waren erfolgreich (im Vergleich aber nur 15% der Bombenangriffe). Nur die 1. Infanterie, die 5. Marines und das
Marinekommando konnten überhaupt gegnerische Einheiten eliminieren.
Fazit
Dieses Solitärspiel ist klasse. Es kommt trotz der Würfelei eine Spannung auf, die das ganze Spiel anhält. Auch das Durchleben der verschiedenen Phasen macht eine Menge Spaß und bringt Abwechslung in das Spiel. Die Steigerung der Luftangriffe, das Annähern an die Inselgruppe, die Landung - das alles mach das Spiel durchgängig interessant. Der variable Eintritt der Ereignisse bringt ein weiteres Moment hinein. Die Regeln sind gut geschrieben und meist auch mit sinnvollen Beispielen hinterlegt. Dennoch: Bei dem Angriff auf die San Carlos-Bucht habe ich meinen größten Fehler gemacht, in dem ich nicht beachtet habe, dass Luftangriffe auch gegen Bodentruppen erfolgen können. Rückblickend hätte vermutlich die HMS Brilliant überlebt, dafür wäre mindestens eine britische Einheit getroffen worden. Weiterhin habe ich die Trägergruppe in eine der umgebenen Zonen verlegt, die Ausführung des Ereignisses war zwar korrekt, aber die Träger hätten in die Zone 10 oder 12 zurückkehren müssen.
Jetzt habe ich das Spiel, das zehn Tage einen Großteil des Esstisches blockierte, wieder abgebaut und will eigentlich gleich meine Efahrungen in das nächste Spiel einbringen. Das wird wohl noch etwas warten müssen.