Mittwoch, 23. Januar 2013

Andean Abyss - Solitär - Teil 1

Spiel: Andean Abyss
Teilnehmer: Gerrit
Szenario: Solitär
Zeit: 02.01.2013-13.01.2013

Das ist mein erstes Spiel von Andean Abyss, welches ich während des Spielens mitgeschrieben habe. So kann ich hier einen kleinen Bericht in mehreren Teilen abliefern.

Andean Abyss (GMT Games) wurde von Volko Ruhnke entwickelt und stellt die Ereignisse in Kolumbien während der 1980er bis 2000er Jahre nach. Die Regierung (hell-/dunkelblau), die marxistische Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia - FARC (rot), die rechtsgerichteten Paramilitärs der Autodefensas Unidas de Colombia - AUC (gelb) und die diversen Drogenkartelle (grün) kämpfen um die Vorherrschaft in Städten, Regionen und auf Verbindungswegen. Die Ziele sind asymmetrisch. So sind Regierung und FARC auf die Unterstützung der Bevölkerung angewiesen (Unterstützung / Opposition), die AUC muss stärker als die FARC werden, während die Kartelle genug Geld verdienen und ausreichend Basen platzieren müssen. Jede der Konfliktparteien hat spezifische Operationen und Spezialaktionen um Truppen/Polizei bzw. Guerilla sowie Basen zu platzieren und die gegnerischen Parteien zu bekämpfen. Darüber hinaus können historische Ereignisse gewählt werden, um deren Effekte zu nutzen. Das Spiel ist durch spezifische Ablaufschemen solitär spielbar, kann aber bis zu vier Spieler beschäftigen. Das Würfeln hält sich in Grenzen und der Glücksfaktor beschränkt sich auf das Eintreten der mächtigen Ereignisse.
 
[Teil 1]
Während der ersten sechs Züge (d.h. die Anzahl der Karten) finden zahlreiche Sammel-Operation der FARC- und AUC Guerilla statt, während die Drogenkartelle und die Regierung meist die Ereignisse nutzen. Glücklicherweise kann die Regierung die wichtigen Ereignisse "Tapias" und "National Defense & Security Council" für sich gewinnen. Dieses führt während des gesamten Spiels zu reduzierten Kosten und jeweils eine Polizeieinheit in Regionen, die für das "Ausfegen" aktiviert werden. So kann die Regierung ihre Kräfte in Santander (mit einer Basis zu Beginn des Spieles) und Huila ("Tres Esquinas") bündeln, diese wichtigen Bergregionen von Guerilla befreien und für sich sichern. Auch die Städte sind in der festen Hand der Regierung. Nur die Unterstützung in Sincelejo geht durch "Occidental & Ecopetrol" verloren.
 
Springen wir in die Situation nach Zug 6: Die FARC hat einige Basen und starke Kräfte in Chocó, Arauca, Meta East, Meta West und Guaviare etabliert - nach ein paar Spielen scheint diese Aufstellung typisch für die FARC zu sein, wenn sie die Gelegenheit bekommt, viele freie Operationen auszuführen - die AUC ist in einer ähnlichen Situation und hat zwei Lager in Antioquia erbaut, dort auch eine starke Ansammlung von Guerilla stationiert und weitere Kräfte über das Land verteilt. Die Kartelle haben ihre Ereignisse (z.B. "Air Bridge") genutzt und neun Basen mehrheitlich in den Regenwaldgebieten errichtet.
Die Unterstützung der Regierung ist leicht auf 48 gesunken, die Opposition steht bei 22. Für beide Seiten also keine unmittelbare Gefahr. Bis jetzt haben weder die Regierung, noch die FARC oder die Kartelle viele Ressourcen verbraucht. Nur die AUC steht mächtig unter finanziellem Druck. Durch deren Aufstellung bestehen aber auch wenige Möglichkeiten durch Erzwingen Ressourcen zurückzuerhalten. Dieses Problem wird auch in den nächsten Zügen die AUC beeinträchtigen, während sie versucht die FARC durch Terror in der Entfaltung zu stören. Auch besteht durch die Verteilung der AUC-Guerilla wenig Möglichkeiten weitere Basen in das Spiel zu bringen oder mehr als eine Region pro Zug zu terrorisieren. Schlechte Nachrichten für die FARC, schließlich sind die FARC-dominierten Regionen stets die erste Wahl der AUC.

Zwischenzeitlich haben die Kartelle den Norden und Westen Kolumbiens als perfektes Anbau- und Absatzgebiet für ihre Produkte erkannt. Labore, Basen und Unterschlupfe in den Küstenregionen Atlántico, Cesar und Bucamaranga schießen wie Pilze aus dem Boden. Die Ereignisse "Op Millenium" und "Tingo Maria" haben ihren Beitrag dazu geleistet.

Die Regierung, reich und gut bewaffnet, vergrößert die Stärke ihrer Einsatzkräfte in Huila. Eine erfolgreiche Ausfegen-Operation zwingt die Guerilla aus ihren Verstecken. Kurz bevor zu einem entscheidenen Schlag ausgeholt werden kann, nutzt die FARC "Senado & Cámara", wodurch weitere Ausfegen- und Angriffsoperationen verhindert werden. Was für eine Karte zu diesem Zeitpunkt; die Rebellen laufen vor den Mündungen der Truppen auf und ab und die Sympathie des Volkes schützt sie. Pech! Auch die AUC und Kartelle spielen mit der Polizei in Cali verstecken.

Das Bild rechts zeigt  das Ergebnis der Regierungs- und AUC-Aktivitäten. Im Norden gibt es keine Veränderungen. Die 16. Karte zeigt uns die erste Propagandarunde an. Überraschenderweise liegt die finanzschwache AUC mit -5 vorne, gefolgt von der FARC -8, Regierung -11 und Kartelle -39. Cali unterstützt nun die Regierung, während Meta West und Guaviare sich auf die Seite der FARC geschlagen haben. Die Opposition hat nun 20, während die Unterstützung der Regierung nun bei 56 steht. Dadurch gewinnt Senor Pastrana die Wahl zum Präsidenten. Die Regierung entscheidet sich dafür, dass Guaviare FARC-Zone wird. Grundsätzlich hätte sich auch Arauca dafür qualifiziert, aber die Nähe zu den wertvollen Pipelines, ließ die Regierung anders entscheiden. So besteht zumindest die Möglichkeit in Aurauca weiterhin aktiv zu sein. Es geschieht zum ersten Mal in einem meiner Spiele, dass keine Unterstützung der Eliten zu Gunsten der AUC vorgenommen wird. Es gibt keine verfügbaren Guerilla. Nach den Anpassungen besitzt die Regierung 47 Ressourcen. Das ist nicht übermäßig viel, aber Angriffe kosten dank "Tapias" nur noch eine Ressource. Die 30 Ressourcen der FARC dagegen, könnten sich in den nächsten Runden bemerkbar machen. Die Kartelle mit nunmehr 15 (!) platzierten Basen schwimmen förmlich in Geld (46) und sind damit dicht an einem vorzeitigen Sieg, wenn die nächste Propagandarunde bald käme. Das Schmuddelkind AUC hat nur 3 Ressourcen und wird auch in den nächsten Runden eher kleckern als klotzen. So wenig Geld und soviel zu tun. Endlich wird die Regierung auch die Beschränkungen von "Senado & Cámara" los - jetzt kann gegen die FARC wieder aktiv vorgegangen werden.
 [Ende Teil 1]

Dienstag, 22. Januar 2013

Where there is discord (1)

Ein kurzer Blick auf Consimworld am Morgen und gleich eine Überraschung: Where there is discord wird von Fifth Column Games zum dritten Mal wieder aufgelegt. Diesmal musste ich nicht mehr lange überlegen und habe es vorbestellt.

"Wo auch Zwietracht ist" behandelt als Solitärspiel den Krieg um die Falklandinseln bzw. Islas Malvinas zwischen Großbritannien und Argentinien.

Der Krieg, der von der argentinischen Militärjunta zur Ablenkung von der innerpolitischen Krise vom Zaun gebrochen wurde, begann im April 1982 und endete im Juni mit einem Sieg der Briten. Der Konflikt war geprägt von unzureichender Vorbereitung der Argentinier und mangelnder Ausrüstung und Leiden der Soldaten beider Seiten, sowie der Bewohner der Inseln.

Trotz der teilweise fehlenden Ausrüstung für die Truppen und des überstürzten Handelns Argentiniens, war Großbritannien kurz davor den Konflikt beenden zu müssen. Der lange Versorgungsweg und die fehlende Vorbereitung auf eine Auseinandersetzung führten dazu, dass dieser zum einen militärisch nicht mehr lange fortgeführt werden konnte und zum anderen auch der politische und gesellschaftliche Rückhalt im Land stark abnahm. Darüber hinaus kam es zu politischen Verwicklungen zwischen Spanien, Frankreich, den USA und Großbritannien. Während Spanien die Argentinier politisch unterstützten und die USA uneins über den potentiellen Kolonialkonflikt waren, hatte Frankreich im Vorfeld Waffen, insbesondere die gefürchtete Luft-Boden-Rakete 'Exocet', an Argentinien verkauft, welche nun gegen die britische Flotte eingesetzt wurden. Die Versenkung des Zerstörers 'Sheffield' ist darauf zurückzuführen. Es ist allerdings hinzuzufügen, dass auch Waffen anderer Nationen gegen Großbritannien eingesetzt wurden; u.a. Korvetten, Flugzeuge und Raketen aus Frankreich, der Kreuzer 'General Belgrano', U-Boote und Flugzeuge aus den USA sowie Zerstörer und Flugzeuge aus britischer (!) Produktion.

Kritik erntete die britische Regierung durch die Versenkung des argentinischen Kreuzers 'General Belgrano' außerhalb des Sperrgebietes durch das U-Boot 'Conquerer', die Mitführung von Atomwaffen und der Umgang mit den Soldaten, die seit dem unter PTBS leiden. Im Endeffekt führte der Krieg dazu, dass die Junta abgesetzt und Argentinien wieder zur Demokratie wurde, ansonsten wurde der Status quo wiederhergestellt. (Ich verweise zur weiteren Lektüre auf den gut recherchierten und zu lesenden Artikel in der deutschsprachigen Wikipedia.)

Ich freue mich auf das Spiel und werde davon berichten.

Montag, 21. Januar 2013

Blog gestartet...

...ja, das mag jetzt niemandem vom Hocker hauen - ich freue mich trotzdem. ;-)
In den nächsten Tagen folgen die Aktualisierung der Sammlung, ein paar Bilder und der erste Bericht.