Donnerstag, 4. Juli 2013

Die Säulen der Erde (1)

Spiel: Die Säulen der Erde
Teilnehmer: Janine, Julia, Olaf, Sascha Gerrit
Szenario: + Erweiterung
Zeit: 30.06.2013, 16.30-19.00 Uhr


Das Buch "Die Säulen der Erde" von Ken Follet habe ich schon als Jugendlicher verschlungen. Großartiges Buch! Wie schön, dass Janine und Sascha sich das Spiel angeschafft haben und nun auch über die Ergänzung verfügen.

Das Spiel ist bei den Spielefritten so schön und treffend beschrieben, dass ich hier einfach nur den Link poste und darauf verweise: Spielfritte Kaddy zu "Säulen der Erde".

Nun noch einiges zur Ergänzung. Nicht nur, dass man das Spiel nun auch zu fünft und sechst spielen kann, es sind auch neue Felder hinzugekommen, die nicht nur die Baumeister, sondern auch die Arbeiter betreten können. Aber der Reihe nach. Endlich kann man in die "Erzminen des Königs" den Haufen blauer Steinchen unterbringen. Das ist zwar keine Innovation, aber wer das Grundspiel gespielt hat wusste, dass die bisher nur neben dem Plan herumlagen, während alles andere seinen Platz hat. Folgende Felder sind neu und fügen sich in das Spielgeschehen ein:
  • Der "Steuereintreiber" spart jetzt nicht nur Gold, sondern er bringt auch die Steuereinnahmen in die Tasche des Spielers, der seinen Baumeister dort parkt.
  • Für drei bis acht Arbeiter erhalten max. vier Spieler ein bis zwei Siegpunkte, dafür dass sie an den "Kreuzzügen" teilnehmen.
  • Ein Baumeister in "Frankreich" kann die Kapazität einer eigenen Produktion erhöhen oder eine gegnerische Handwerkerkarte benutzen.
  • An der "Küste" verkauft man alle Rohstoffe besser als auf dem Markt
  • und in "Shiring" ist man nicht mehr auf den Markt angewiesen, sondern kann munter dort Waren zu festen Preisen handeln.
Zudem hat man das Spiel um einige neue Vorteilskarten und Handwerker ergänzt. Der Spielplan fügt sich perfekt an den vorhandenen. Nun könnte man meinen, dass noch mehr Möglichkeiten das Spiel erschweren und nur langatmiger macht - ich denke da mit Grausen an "Anno 1701" samt gähnend langweiliger Erweiterung. Aber dem ist nicht so. Durch die leichte Anpassung beim Platzieren der Baumeister und sinnvoller Kombination von neuen Fähigkeiten haben weder die Atmosphäre noch der Ablauf gelitten. Wir haben das Spiel nunmehr mit vier und fünf Spielern ausprobiert und waren jedesmal zufrieden mit Wartezeit, Spannungsbogen und natürlich Spielspaß.

Ich kann jetzt nicht mehr im Detail wiedergeben, wie die Runde verlaufen ist. Eines ist sicher: Sascha hat mit großem Abstand gewonnen. Und diesmal auch im Verhältnis Nachdenkzeit zu Ergebnis einen neuen positiven Rekord aufgestellt ;-). Ansonsten hätten wir ihm wohl doch noch mal eine Schachuhr gekauft... Seine Taktik war einleuchtend einfach: Nimm Sand, wo Du ihn kriegen kannst und kombiniere ihn mit den Handwerkerkarten. Ja, er hat das Spiel wohl verstanden. Sand braucht man später um als Glockengießer oder Glasbläser tätig zu werden, was eine Menge Siegpunkte garantiert. Nebenbei hatte er sich auch schon früh eine Fähigkeit gesichert, dass er stets ein Sand kostenlos bekam. Sein Vorsprung war schon in der vorletzten Runde uneinholbar. Hoffentliche vergisst er diese Strategie bald.

Olaf machte keinen Hehl daraus, dass ihm seine Handwerker und Baumeister keinen Tariflohn wert sind und dass sie gefälligst ihr Leben zu seinen Gunsten auf das Spiel zu setzen haben. Er schickte sie gnadenlos auf Kreuzzug (1-2 Siegpunkte/Runde) und ein Baumeister musste immer in Kingsbridge die Güllegruben leeren (1-2 Siegpunkte/Runde). Dieses stete Grundrauschen an Siegpunkten, kombiniert mit einigen witzigen Einfällen, um weitere Punkte zu ergaun..., äh ergattern, brachte ihn ziemlich unangefochten auf Platz 2.

Julia sicherte sich stets die beiden zusätzlich Arbeiter. Wie sie das anstellte ist mir unklar. Mal hier ein Pünktchen, mal da eins und plötzlich Platz 3. Ihre Handwerkerkarten und Fähigkeiten waren super kombiniert, allerdings hatte sie Konkurrenz bei den Rohstoffen. Nämlich mich. Trotz "Ellens" Superblick in die Zukunft - ich konnte alle furchtbaren Ereignisse somit im Vorfeld lesen - strampelte ich ziemlich Strategielos durch die das Spiel. Holz war mein Baustoff. Dummerweise war der immer weg oder zu teuer. Mit Holz konnte ich meine Arbeiter Siegpunkte anschaffen lassen und Geld verdienen. Nützt aber nichts, wenn der Wald gerodet ist. Also musste ich Geld besorgen und auf dem Markt oder in Shiring einkaufen. Damit waren zwei meiner drei Baumeister beschäfftigt und konnten nicht zu anderen Arbeiten heranzgezogen werden. Dennoch erreichte ich mit Julia den 3. Platz.

Janine hatte auch eine Taktik. Ich habe sie aber nicht sehen können, weil sie am weitesten von mir weg saß. Irgendwie schnappte sie mir immer genau die Karte vor der Nase weg, die ich gebraucht hätte. Entweder waren ihre Jungs im Wald schneller oder Mr. Blacksmith bot seine Dienste an oder ein Handwerker schuftete lieber für sie als für mich. Es fehlte nicht viel um mit Julia und mir aufzuschließen. Zwischen den Plätzen 3 und 4 lagen nachher nur zwei oder drei Punkte. Insgesamt eine sehr lustige Runde.

Nach langem Suchen habe ich doch noch ein Manko gefunden. Die neue Karte "Frankreich" (Nutze die Handwerkerkarte eines anderen Spielers) ist extrem mächtig. Das finde ich gut. Dazu muss man aber auch alle Handwerkerkarten der anderen sehen können. Bei fünf oder sechs Spielern ist das manchmal schwierig. Eine Lösung habe ich jetzt auch nicht. Vermutlich muss ich einfach mal besser aufpassen, was die anderen so machen. Denn eins ist ganz klar: dieses Spiel kommt samt Erweiterung wieder auf den Tisch!
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen