Sonntag, 24. November 2013

Soldier Kings (1-II)

Frühjahr 1758 – Initiative: Frankreich, Preußen, Großbritannien, Österreich

Frankreich spielt „Rückkauf entwerteter Währung“ gegen Großbritannien. Die 5 Dukaten fallen nicht all zu sehr ins Gewicht. Viel stärker wirkt sich die „Indische Revolte“ aus, diese bringt Frankreich fünf indische Armeen, die nun die britischen Besitzungen in Indien bedrohen. Zudem trifft der „Monsun“ die beiden Flotten der Briten und Niederländer schwer. Die sardisch-französische Flotte kann die Briten in der Karibik wieder nicht finden. Der Angriff St. Germains mit 3-2, 2-1 und Sa 3-2 gegen die Niederlande scheitert an großen Verlusten. Großbritannien spielt „Rekrutierung Gefangener“und erhält 6 Mannstärken.

Bevor Preußen handeln kann, spielt Österreich „Tod eines Herrschers“ gegen Preußen und die Türkei verlässt das Bündnis. Ein großer Verlust für Preußen. Im Gegenzug spielt Preußen gegen Russland „Schlechte Kommunikation“ und unterbindet damit die Bewegung der russischen Truppen für dieses Quartal. Die preußischen Freibeuter werden in die Ostsee beordert. Schwerin sammelt seine Truppen aus Magdeburg und Böhmen in Sachsen und greift mit 4-3, 3-2, 2-1 und 2-1 die österreichischen Truppen dort an (3-2, 2-1, 2-1, 1-1). Die Österreicher wehren sich heftig, unterliegen allerdings. Die Belagerung dauert noch an. Derweil hat Friedrich die Russen in Polen angegriffen und treibt diese nach Russland zurück. Polen ist wieder frei von Besatzern.

Die Briten lassen ihre Erzrivalin Frankreich nicht zur Ruhe kommen und spielen „Epidemie“ gegen eine 3-2 in Ile de France, gefolgt von„Skorbut“ gegen eine 2-1 Flotte in der Karibik und noch „Illegale Rekrutierung“ um 3 Mannstärken zu erhalten. Verstärkt durch drei Armeen „Söldner des Heiligen Römischen Reiches“festigen sie ihren Brückenkopf in Europa. Die Söldnerarmeen werden in den Niederlanden zusammengezogen. Mit dem Ereignis „Beute machen“ wird die geschwächte französisch-sardische Truppe gezwungen die Festung Niederlande anzugreifen. Sie erleiden zwei Verluste und der französische Oberkommandierende St. Germaine fällt in der Schlacht.

Da keine Bewegung der Russen möglich ist und die Ungarische Revolte weiterbesteht, haben die Österreicher ein Dilemma zu lösen. So spielen die Österreicher „Verschwendung des Erbes“ gegen Preußen, das 2 Dukaten verliert. Mit einer Armee „Schweizer Söldner“, es wird die stärkste Einheit 3-2 gezogen, bringt dieses etwas Entlastung in die angespannte militärische Situation. Diese marschiert nach Wien, um einen erneuten Angriff der Preußen auf die Hauptstadt vorzubeugen. Die geschlagenen Reste der sächsisch-österreichischen Armee ziehen sich nach Württemberg zurück.

Großbritannien rekrutiert eine neue Armee.

Sommer 1758 – Initiative: Preußen, Frankreich, Großbritannien, Österreich

Preußen zieht eine 3-3 von Magdeburg nach Sachsen und Schwerin marschiert nach Böhmen. Friedrich attackiert Weißrussland. Die Stadt fällt und Preußen erhält 2 Siegpunkte. Die Belagerung Sachsen zieht sich noch weiter hin, da die Stadt heftigen Wiederstand leistet.

Frankreichs indische Söldner belagern Madras und erobern es schließlich von den Engländern. Die zweite Söldnerarmee belagert Carnatic und nimmt es schließlich auch ein. Die Franzosen erhalten 3 Siegpunkte, die Briten verlieren 3 Siegpunkte. In Europa werden in der Ile de France weiter Truppen zusammengezogen, um die Verluste auszugleichen. Um die Briten mit ihren Verbündeten - Niederländer und Söldner aus dem Reich - von einem Angriff auf die geschwächte Position abzuhalten, wird „Truppenrebellion“ gegen die Niederlande gespielt.

Die Briten lassen eine niederländische Flotte in die Karibik zur Unterstützung segeln und vernichten eine französische Flotte. Die Belagerung des nördlichen Kanadas muss unter Verlusten abgebrochen werden. Die niederländische Expeditionsstreitmacht in Indien kommt nur langsam vorwärts und zieht nach Nizan.

Die Österreicher konsolidieren mit den russischen Verbündeten ihre Stellungen und verzichten auf Angriffe. Die sächsische Armeen kommen in Wien an, die Russen ziehen nach Galizien und Wolhynien.

Österreich bildet zwei, Preußen, Großbritannien und Frankreich jeweils eine Armee aus.

Herbst 1758 – Initiative: Österreich, Frankreich, Preußen, Großbritannien

Österreich versucht die Ungarische Revolte niederzuschlagen, die schon seit Jahren das Land in Atem hält - allerdings wieder erfolglos.

Frankreich spielt „Unentschlossener General“ gegen die Briten in den Niederlanden und bindet wieder die Kräfte. Sardische Truppen 2-1 verstärken die Armee in Ile de France. Die indischen Söldner erobern Travancor von den Niederländern und generieren damit 2 Siegpunkte für England.


Preußens Truppen ziehen nach Ostpreußen, um die österreichische-russische Fremdherrschaft zu beenden. Allerdings scheitert die Belagerung genauso wie die in Sachsen.

Die Portugiesen landen unter britischem Kommando im Senegal und werden durch die Festungstruppen zurückgeworfen. Auch der erneute britische Angriff auf Kanada geht im heftigen Abwehrfeuer unter und die Truppen müssen sich nach Neuengland zurückziehen.

Winter 1758

Es gibt keine Winterverluste; Preußen versorgt 8, Österreich 5, Frankreich 6 und Großbritannien 14 Einheiten.

Diplomatie. Großbritannien verhindert, dass Frankreich ein Bündnis mit Schweden eingeht. Preußische Diplomaten gewinnen die Türkei als neuen Verbündeten. Österreich ist finanziell wieder knapp, so dass der Versuch nicht unterbunden werden kann. Großbritannien geht nun selbst eine „Staatsehe“und ein Bündnis mit Schweden ein. Durch diese Karte ist es fast unmöglich, dass sich diese Verbindung wieder trennt.


Frühjahr 1759 – Initiative: Frankreich, Österreich, Preußen, Großbritannien



Frankreich trennt sich von „Tod eines Herrschers“ zu Lasten von Großbritannien; damit verlassen die Niederlande das Bündnis und alle Truppen kehren heim. Ein herber Verlust, gerade für die Flotte. Die Frage danach, ob diese Karte gegen eine Republik gespielt werden kann, kann nicht beantwortet werden. Aus Vereinfachungsgründen gehen wir einmal davon aus, sonst hätte es ja auch auf der Karte gestanden. Die französisch-sardische Flotte kreuzt wieder etwas ziellos in der Karibik herum und kann die britische nicht finden. Stattdessen nimmt sie die Sa 3-2 auf. In Mysore versammeln sich die indischen Truppen unter französischer Kontrolle.

Österreichische Piraten ziehen in die Ostsee. Die russischen Flotten (beide 1-1) suchen die preußischen Freibeuter erfolglos. Die sächsischen Truppen 2-2, 1-1 und die Au 1-1 kommen in Wien an, dafür zieht eine Au 2-1 nach Kroatien. Daun opfert vier Dukaten, um mit einer Au 1-1, Ru 1-1 und den Schweizer Söldnern 3-2 die ungarische Revolte niederzuschlagen. Den Abschluss bildet das Spielen der „Rekrutierung von Gefangenen“, was drei Mannstärken einbringt. Eigentlich wären Dukaten viel nützlicher.

Preußens Freibeuter der Ostsee sind genauso blind, wie ihre russischen Berufskollegen, es kommt also nicht zu ersten Seeschlacht mit Beteiligung Preußens. Dafür marschieren die treuen Polen von Warschau nach Schlesien und die Belagerungsrunde in Ostpreußen schlägt eine Bresche in die eigenen Mauern. Die Belagerung Sachsen wird erfolgreich zu Ende gebracht und Preußen kann 3 Siegpunkte für sich verbuchen. Auch die türkischen Armeen greifen ein und belagern Transsylvanien. Die Belagerer halten aber noch stand.

Die britische Flotte evakuiert Cumberland, 4-3 und 3-2 vom Kontinent ins südliche England, da die eroberte Position in den österreichischen Niederlanden ohne die Niederlande nicht mehr haltbar ist. Derweil landet eine Pt 1-1 im Senegal (französisch). Die Belagerung scheitert und die Armee wird vernichtet. Die karibische Flotte zieht sich auf Grund der gegnerischen Übermacht in den Westatlantik zurück. Wolfe und seine 2-1 ziehen von Virginia nach Louisiana. Der erste Ansturm scheitert allerdings. Die Belagerung des oberen Kanadas durch zwei 2-1 Kolonialarmeen aus Neuengland dauert noch an. Die „Verschwendung des Erbes“ führt bei Frankreich zu einem Verlust von einem Dukaten.

Österreich platziert eine neue Armee.



Sommer 1759 – Initiative: Österreich, Großbritannien, Preußen, Frankreich

Der österreichische General Daun entsetzt zusammen mit einer 1-1 und den Söldnern 3-2 das türkisch belagerte Transsylvanien. Aber selbst der eine Dukaten ist gegen die Türken vergeudet. Diese schlagen das Entsatzheer 0 zu 1 zurück und Daun bleibt nichts anderes übrig als sein Heil in der Flucht zu suchen. Auch die russischen Verbündeten tun sich extrem schwer mit den Türken. Der Vorstoß von einer 3-2, 1-1 und 0-1 aus Volhynien nach Moldawien endet mit einem Desaster für die Russen.

Ungestört von französischen Flotten, bringen zwei britische Flotten Cumberland und eine 4-3 und 3-2 nach Piedmont, während eine schwedische eine Sw 3-2 nach Sardinien transportiert. Wolfe fällt wieder im oberen Kanada ein. Da er diesmal die Umgebung besser kennt, ist er erfolgreich und schlägt die französische Besatzung: 3 Siegpunkte. Die Belagerung Piedmonts ist gleichfalls erfolgreich: 4 Siegpunkte. Nur Sardiniens Verteidiger bringen den Schweden Verluste bei, so dass sich diese zurückziehen müssen.

Preußens Freibeuter verlieren gegen die österreichischen, obwohl sich diese nicht mit den Russen verbinden dürfen. So endet das kurze maritime Abenteuer der Preußen. Die frei gewordenen Truppen aus Sachsen ziehen nach Böhmen und von Magdeburg nach Schlesien, um den Österreichern endlich mal eins überzubraten. Transsylvanien wird von den Türken genommen und Ostpreußen zurückerobert. Ein Siegpunkt für Transsylvanien und -2 zu Lasten der Österreicher.

Frankreich ist hat nun mehr Baustellen als gewünscht. Dennoch landen die sardischen Truppen für Frankreich auf den britisch eroberten Leeward-Inseln. Der Befreiungsschlag mit Hilfe „Irregulärer Truppen“ in den Niederlanden scheitert allerdings kläglich.

Großbritannien rekrutiert eine neue Armee.

Herbst 1759 – Initiative: Österreich, Preußen, Frankreich, Großbritannien

Die russische Flotte spürt die preußischen (Rest-) Korsaren auf und vernichtet sie. Der Angriff des russischen Heeres (3-2, 2-1, 1-1) aus Wolhynien gegen Moldawien (Tu 1-1) scheitert erneut.

Die Preußen rücken unterdessen auf St. Petersburg vor, da im Norden nun keine russischen Einheiten mehr stehen. Die Stadt fällt den Angreifern in der ersten Belagerungsrunde in die Hände. Weitere vier Siegpunkte für die Preußen.

Frankreichs Verbündete erobern für Frankreich die Leeward-Inseln zurück und kassieren damit den sicheren britischen Sieg in diesem Spiel durch die Einbuße der sieben Siegpunkte. Indische Truppen werden nach Nizan verlegt.

Die Briten holen zu einem letzten Schlag aus, in dem Wolfe das untere Kanada, Cumberland die Provence und die schwedischen Truppen Sardinien erobern. Sechs Siegpunkte für die Briten.



Auf Grund akuten Zeitmangels endet das Spiel nun mit folgendem Ergebnis:

Österreich - Eroberung: 0; Verlust: Böhmen (3) und Transsylvanien (1) = -4 Siegpunkte

Frankreich - Eroberung: 11; Verlust: Provence (3), oberes Kanada (2), unteres Kanada (3), Louisiana (3), Chndragure (2) = -2 Siegpunkte

Preußen - Eroberung: 13; Verlust: keine = 13 Siegpunkte

Großbritannien - Eroberung: 22; Verlust: Madras (3), Irland (2) = 17

Fazit

Es zeigte sich in diesem Spiel, dass die klassischen Feinde auch hier wieder ihren Konflikt auslebten; Frankreich vs. Großbritannien und Preußen vs. Österreich. Dabei versuchten die beiden Seemächte den Krieg auch auf die anderen Karten zu ziehen, um den Gegner von den lukrativen Seeverbindungen zum Ende eines Jahres fernzuhalten. Während die beiden Nationen ohne Flotten sich auch darauf beschränkten, sich auf dem alten Kontinent das Leben schwer zu machen. Dabei wagte es keine Nation einen neutralen Kleinstaat zu überfallen, um nicht am Ende eine weitere Großmacht als Gegner gegen sich zu sehen. Ein fünfter Spieler hätte hier bestimmt viel Freude gehabt.

Österreich litt das ganze Spiel hindurch an einem akuten Geldmangel, welcher sich durch die preußischen Eroberungen noch deutlich verschärfte. Hier stand einen Kapitulation zumindest zur Debatte, um einen völlige Vernichtung zu vermeiden. Irgendwie konnten die verbündeten Truppen (Russen und Sachsen) nicht rechtzeitig oder entscheidend eingesetzt werden.

Preußen konnte seine Geldnot überwinden und gilt letztendlich – und auch historisch – doch als Sieger. Die Behauptung gegen so viele Feinde ist schon bemerkenswert. Der strategische Vorteil gegenüber z.B. Österreich liegt vermutlich in den überdurchschnittlich starken Generalen und Armeen.

Frankreich hat zumindest in der Anfangsphase zwar die richtigen Verbündeten gewählt und gewonnen, aber sich in der Strategie verzettelt; die britischen Kolonien berennen, die eigenen schützen, den Kontinent gegen die Niederländern behaupten oder defensiv bleiben – der Mix machte es nicht. Spanien hätte mit Flotten, Armeen und Generalen bestimmt eine Zünglein an der Waage darstellen können, konnte auch nicht gewonnen werden.

Großbritannien geht – auch hier historisch – als Sieger hervor. Zwar steht eine Entscheidung in Indien und in der Karibik eigentlich jetzt erst bevor, aber das Spiel ist ja nun beendet. Die völlige Abkehr vom Kontinent konnte aber auch hier nicht umgesetzt werden, da die niederländischen Flotten ja für die kolonialen Abenteuer benötigt wurden, andererseits aber auch damit das Festland gesichert werden musste. Die Strategie war nachher klar und einleuchtend: den Hauptgegner stets in Übermacht begegnen und zuschlagen und erst bei sicherer Herrschaft die Regionen besetzen. Um Nordamerika wäre wohl nur noch gegen die spanischen Kolonialarmeen ein zähes Ringen entstanden.

Die Wahl der richtigen Verbündeten, setzt das Ziehen der richtigen Diplomatiekarten voraus, um die Kleinstaaten auf die richtige Seite zu ziehen. Bei den Bestechungen haben die finanzkräftigen Großmächte einen ganz klaren Vorteil und können durchaus wechselnde Händel eingehen, um sich einen starken Gegner der Zukunft zu vermeiden. Zukünftig sollten wir mit einer Regel spiele, die eine maximale Anzahl an Handkarten vorgibt, damit nicht die unnützen, aber stärksten ständig gehalten werden.

Dass der Handel von Dukaten, Karten und Mannstärken nur verbündeten Großmächten erlaubt ist, haben wir übersehen. Vermutlich hätte das aber auch keine großen Auswirkungen gehabt. Auch die Reparatur von Einheiten außerhalb Europas haben wir sicherlich nicht immer richtig abgerechnet. Hinsichtlich der Seebewegungen und des Angriffes auf Häfen mit und ohne Flotten, müssen wir die Regel noch einmal genau lesen oder präzisieren. Das Procedere war uns nicht immer klar.

Das Spiel hat uns allen eine Menge Spaß gemacht. Wir empfanden es eigentlich auch als ganz gut balanciert, wobei die Anzahl der Armeen und Flotten gelegentlich fraglich war. Gerne hätten wir noch die Ergänzung um Genua hinzugenommen, aber zu Anfang wurde befürchtet, dass die fehlenden Zugangswege der Extrakarte für Verwirrung sorgen könnten. Das machte nachher keinen Unterschied und wir hatten eigentlich auch alle genug zu tun.

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