9. Mai 1982
Das Wetter hat sich weiter verschlechtert
und erschwert den Einsatz der Harrier. Aber die Argentinier haben ja das
gleiche Flugwetter. Der Tag verstreicht ereignislos. Weder von See noch in der Luft
droht unmittelbare Gefahr. In Europa schlagen die politischen Wellen noch
höher. Eine Geheimdienstmeldung warnte die Regierung vor einer Kommandoaktion
gegen unseren Stützpunkt Gibraltar. Die Schließung der Grenze zu Spanien und
die erhöhte Truppenpräsenz dort, hat die Spanier verärgert (35a). Warum hört
man denn eigentlich auf die?
10. Mai 1982
Das Wetter bessert sich zu einem
freundlichen grau. HMS Active und HMS Avenger, die als Verstärkung vor der
Landung vorgesehen waren, werden nicht mehr zu uns stoßen. Der US-Kongress
setzt die Politiker unter Druck. Wenn wir die Unterstützung der USA nicht
verlieren wollen, müssen wir mit dem auskommen, was wir jetzt haben (34b). Die
internationale Meinung über unseren Einsatz hat sich etwas verschlechtert. Die
Meinung zu Hause ist stabil, aber nicht unbedingt euphorisch. Heute gelingt es
wieder einmal einen Transportflug zu unterbinden. Der HMS Splendid gelingt ein
Kontakt zu einem U-Boot. Dieses sucht das Weite. Luftangriffe bleiben zum Glück
aus.
11. Mai 1982
Wolken sind über Nacht aufgezogen.
Operation „Black Buck“: in den frühen Morgenstunden ist eine Avro 698 Vulkan
von der Insel Ascension gestartet, ist über 6.000 km geflogen und hat
unterstützt von fünf unserer Harrier die Runway des Flughafens in Stanley
angegriffen. Der Einsatz war erfolgreich und die Runway wurde schwer beschädigt
(19b). Leider kehrten zwei der Harrier nicht mehr zurück. Die
Rettungsmannschaften haben sich schon auf den Weg gemacht und wir erwarten sie
bald zurück. HMS Splendid meldet wieder Kontakt zu einem U-Boot, muss aber den
Angriff abbrechen, da U-Jagdflugzeuge auftauchen und Ortungsbojen abwerfen.
Die HMS Conquerer meldet einen Torpedoangriff auf sich, der aber wohl durch
technischen Defekt erfolglos blieb – Glück gehabt. Fast zeitgleich taucht die
Kampfgruppe 79.3 auf, bestehend aus dem Kreuzer
Belgrano und den Zerstörern ARA Hipòlito Bouchard und ARA Piedra Bueno. Der
Angriff wird vom Oberkommando genehmigt. HMS Conquerer musste den Angriff auf
den Kreuzer abbrechen, da die Schiffe wieder im Dunst verschwinden. Die
Argentinier fliegen wohl nicht bei schlechtem Wetter, der Himmel bleibt leer.
Übersicht über WOD und das argentinische Festland |
12. Mai 1982
Die politischen Verwirrungen
nehmen zu. MI6 hat herausgefunden, dass eine italienische Bank genutzt wird, um
weitere Exocet Antischiff-Raketen auf dem Waffenmarkt zu erwerben. Hinsichtlich der politischen
Meinung, wird wohl von einer Aktion abgesehen. Wir sind entsetzt! Schließlich
stehen wir mit unseren Schiffe im Fadenkreuz dieser furchtbaren Waffe (22b). Die See ist
wie leergefegt und der Himmel zeigt das übliche südatlantische Wetter. Die
Kampfgruppe 79.4 liegt noch im Hafen von Puerto Belgrano. Nimrod meldet den
bevorstehenden Angriff zweier Super Etendards vom Flugplatz Rio Grande gegen
die Verteidigungszone mit HMS Invincible, HMS Antrim und HMS Plymouth. Zwei
Harrier starten sofort, um die Angreifer abzufangen. Die aus französischer
Produktion stammenden Etendards können mit den - gleichfalls französischen -
Exocet-Marschflugkörpern ausgestattet werden. Black Leader nimmt sich eine der
beiden Etendards vor und es gelingt ihm diese abzuschießen. Die verbliebene ist
aber plötzlich verschwunden. Ein weißer Rauchstreifen verrät, dass es ihr
gelungen ist den Flugkörper auf die Reise zu schicken. Die Harrier machen sich
davon, damit die drei Schiffe mit ihren Abwehrsystemen die Gefahr abwenden
können. HMS Invincible übernimmt die Erfassung mit ihrem Sea Dart-System. Auf
20 Meilen wird die Rakete aufgefasst und die Schiffe schießen Täuschkörper. Die
Rakete reagiert darauf und fällt kurz darauf ohne Treibstoff ins Meer.
13. Mai 1982
Keine Verbesserung des Wetters.
HMS Broadword und HMS Arrow werden abkommandiert, um die Landung auf
Süd-Georgien zu unterstützen (10a). Die Landung gelingt und die Schiffe haben
keinen Kontakt zu feindlichen Fahrzeugen. Bald sind sie wieder zurück, so lange
muss die Streitmacht ohne sie auskommen. Dafür reihen sich HMS Ardent (12), HMS
Argonaut (5), die beiden Landungsschiffe HMS Fearless (6) und HMS Intrepid (5), die
Truppentransporter Canberra (4) und Norland (5), sowie die Unterstützungsschiffe
Europic Ferry (12), Elk (6) und Atlantic Conveyor (4) ein. Black 3 fliegt
wieder Aufklärung. Die U-Boote sichten keine argentinischen Schiffe und melden
keine Kontakte. Die chilenische Regierung lässt die Nachricht übermitteln, dass
ein Luftangriff bevorsteht. Weder Nimrod noch das SAS-Team hat etwas gemeldet!
Das Kommando lässt in verschiedenen Zonen insgesamt sechs Harrier aufsteigen.
Der Angriff erfolgt auf Zone 4 mit HMS Glamorgan, Atlantic Conveyor und der
Canberra. Das Ziel ist gut gewählt, die Canberra ist einer der beiden größten
Truppentransporter. Ein Harrier greift an, kann aber keinen Treffer erzielen.
Das Sea Slug-System der HMS Glamorgan kann die Etendards auf 30 Meilen nicht
erfassen. Eine Etendard startet eine Exocet, die Gruppe geht in eine steile
Rechtskurve und macht sich im Tiefflug davon. Bei einer Entfernung von 20
Meilen wird die Exocet erkannt und Täuschkörper werden abgeschossen. Voller
Erleichterung bemerken wir, dass der Flugkörper darauf reagiert und vom Ziel
Canberra abgelenkt wird. Aber diese Exocet verfügt wohl über mehr Treibstoff: sie
beschreibt einen Bogen, fasst ein Ziel auf und schlägt in die Steuerbordseite der Atlantic Conveyor
ein. Die Explosionshitze spürt man noch auf den anderen Schiffen. Die Conveyor
schert sofort aus der Formation aus und bekommt Schlagseite. Sie brennt
lichterloh und mit ihr ein wichtiger Teil der Versorgungsgüter und Ersatzteile der
Invasionsflotte. Sie hatte auch Harrier und Hubschrauber geladen. Unsere
Gedanken sind aber nur bei der Mannschaft! Ich erinnere mich an die MI6-Meldung
von gestern und hoffe, dass die Argentinier nicht allzu viel Geld auf ihrem italienischen Sparbuch verfügen, um
weitere zu kaufen. Uns bleibt keine Zeit auf das brennende Schiff zu blicken,
Nimrod meldet einen weiteren Angriff von zwei Skyhawks vom Flugplatz Rio
Gallegos gegen Zone 8 mit den Zerstörern HMS Glasgow und HMS Brilliant. Die HMS
Glasgow übernimmt mit ihrem weit reichenden Sea Dart-System die Radarerfassung,
nachdem die beiden Harrier erfolglos abdrehen mussten. Die Skyhawks nähern sich
den Schiffen. Erst bei 10 Meilen Entfernung gelingt ein Radarkontakt. Beide
Zerstörer feuern ihre Raken ab. Die Rakete der HMS Glasgow trifft eine Skyhawk
und der Pilot steigt aus. Die HMS Brilliant verfehlt ihr Ziel und die Skyhawk
setzt zum Angriff an. Dieser verfehlt ihr Ziel, die HMS Glasgow, knapp.
Aufatmen bei der Mannschaft.
14. Mai 1982
HMS Invincible wurde in die Zone
7, 9 verlegt und es wurden fünf Harrier ausgeschickt, um den Flugplatz San
Julien zu bombardieren. Die erste Bombardierung des Festlandes. Bei der
internationalen Presse kommt das nicht gut an, aber die werden ja auch nicht
mit Luftangriffen bedroht! Der Flugplatz ist zumindest vorerst ausgeschaltet
(20b). Einen weiteren Nachteil hatte die Aktion aber doch noch; die Chilenen
verurteilen den Angriff und haben angekündigt, dass sie keine Warnungen über
startende Jets mehr abgeben werden. Eilmeldung von der HMS Conquerer:
feindliches U-Boot in Torpedoreichweite! Es wird gefeuert, zwei Torpedos
verlassen die Rohre und nähern sich einem U-Boot, das weiter Kurs hält. Es
folgen zwei Detonationen! Die ARA San Luis, eines der modernen deutsche U-Boote
der Klasse 209 - bricht durch die Wellen, um kurz darauf zu versinken. Es
werden Rettungsinseln ausgemacht. Unser Jubel verebbt doch ziemlich schnell,
als uns bewusst wird, dass es auch Seeleute sind, die jetzt ihr Leben verloren
haben. Es wird auf der internationalen Frequenz der letzte Standort
durchgegeben, so dass schnell Rettung gebracht werden kann. Der Angriff der HMS
Splendid auf die Korvetten wird abgebrochen, als klar wird, dass diese sich
zurückziehen. Nimrod meldet sich wieder. Es erfolgt ein Angriff von vier
Canberras gegen die HMS Glasgow und HMS Brilliant. Die beiden Schiffe erhalten
durch einen Harrier Luftunterstützung. Normalerweise hätte das Kommando ja zwei
geschickt, aber durch die Bombardierung von San Julien steht kein weiterer zur
Verfügung. Man erwischt uns mit teilweise heruntergelassenen Hosen. Der Harrier
erfasst die anfliegenden Maschinen im Target Lock 1, 3 und 4. Trotz der
Übermacht gelingt es ihm eine Canberra so schwer zu beschädigen, dass diese den
Flug abbricht. Das Sea Dart der HMS Glasgow bekommt erst bei 20 Meilen einen
sicheren Kontakt und verfehlt die Canbarras. Der Radarkontakt kann weiter
gehalten werden, allerdings ist das Sea Wolf-System erst auf kurze Entfernungen
relativ treffsicher, so dass sich HMS Brilliant erst bei einer Meile Feuerbereit
macht. Das Pokerspiel ist erfolgreich und es gelingt die beiden Canberras im
Target Lock 1 abzuschießen. Die Piloten katapultieren sich aus den zerstörten
Maschinen. Die letzte Maschine nimmt Kurs auf die HMS Brilliant und verfehlt
mit ihren beiden Bomben das Schiff.
15. Mai 1982
Der Himmel ist wolkenverhangen.
Zu uns sickert die Meldung durch, dass die Regierung Druck auf die US-Regierung
aufgebaut hat, damit die Daten vom LANDSAT-Satelliten der NASA nicht in
argentinische Hände fallen. Die HMS Invincible nimmt wieder ihren Platz in der
Verteidigungszone ein, während die HMS Arrow (4) und HMS Broadsword (7, 9) von
ihrem Einsatz gegen Südgeorgien zurückkehren. HMS Splendid spürt die ARA Santa
Fe auf, muss den Angriff aber frühzeitig abbrechen, da es technische Probleme
mit den Torpedos gibt. Fast hätten wir uns beide U-Boote vom Leib schaffen
können! Von San Julien starten zwei Dagger gegen die Verteidigungszone. Dieses
meldet uns sowohl Nimrod, als auch das SAS. Die beiden gestarteten Harrier und
die Dagger finden in der Wolkendecke aber nicht zu einander, was die
Geschützmannschaften der HMS Invincible, HMS Antrim und HMS Plymouth auf die
Stationen ruft. Aber es kommt kein sicherer Kontakt zustande. Erst bei einer
Entfernung von rund 10 Meilen zu den Angreifern können das Sea Dart der HMS
Invincible und das Sea Cat der HMS Plymouth eingreifen. Die HMS Plymouth trifft
eine Dagger vernichtend. Die Rakete der HMS Antrim verfehlt auf einer Meile ihr
Ziel. Der Angriff der Dagger gegen die HMS Invincible wird vom Piloten erst
spät eingeleitet, so dass sein Anflug aus einem ungünstigen Winkel erfolgt. Die
Bombe schlägt auf dem Flugdeck auf, prallt ab und geht über Bord. Es ist so
ziemlich allen das Herz stehen geblieben. Der Pilot kann zu hause erzählen, wie
er fast einen Träger erwischt hätte.
16. Mai 1982
Die Regierung entscheidet sich
gegen eine Feuerpause (1a). Die HMS Spartan ist nur durch den Einsatz eines
Anti-U-Boot-Hubschraubers einem Angriff der ARA Santa Fe entgangen. Plötzlich
tauchte das Signal auf einer der Sonarbojen auf, die der Hubschrauber geworfen
hatte. Die ARA Santa Fe tauchte sofort in tiefere Schichten ab. Die Nimrod
meldet zwei anfliegende Super Etendards aus Rio Grande und gibt durch, dass
wieder die HMS Invincible das Ziel
sein soll. Die beiden Harrier verfehlen im diesigen Wetter die Maschinen und
müssen unverrichteter Dinge zurückkehren. Das Sea Dart zeigt an, dass die
Angreifer bereits auf dem Rückweg sind. Kurz darauf Raketenalarm auf den
Schiffen. Ein Marschflugkörper im Anflug, HMS Invincible, HMS Antrim und HMS
Plymouth drehen jeweils das Heck in die Richtung. Aus dem Dunst zeigt sich
plötzlich der unverkennbare Feuerschweif des Marschtriebwerkes einer Exocet.
Täuschkörper werden ausgestoßen. Aber erfolglos. Sie schlägt in das Heck der
HMS Plymouth ein und entzündet dort den Treibstoff für die Bordhubschrauber.
Das Feuer breitet sich aus. Unklar ist, ob die Rakete auch explodiert ist. Die
HMS Plymouth brennt und ist nicht mehr unter Kontrolle zu bekommen. Die
Mannschaft verlässt das Schiff.
17. Mai 1982
Die Sonne lacht vom Himmel, damit
steigt unweigerlich die Gefahr von Luftangriffen. Die HMS Brilliant versenkt mit
zwei Harriern einen Trawler, der Spionage verdächtigt wird (14a). Durch die
Versenkung der HMS Plymouth am Vortag wird die Verteidigungszone aufgegeben.
Die HMS Invincible und die HMS Antrim werden auf die Zone 7, 9 bzw. 8 verlegt.
Das Meer erscheint über wie auch unter Wasser wie leergefegt. Die Nimrod
schickt wieder ein Warnung. Gegen die Zone 7, 9 (HMS Invincible, HMS Sheffield,
HMS Broadsword) starten zwei Dagger vom Flugplatz San Julien. Zwei Harrier
werden ihnen entgegengeschickt. Die Dagger werden von den Systemen der Harrier
aufgefasst: Target Lock 6 und 8. Beide Harrier feuern ihre Sidewinder ab und
eine Dagger explodiert und stürzt ins Meer. Die andere Dagger entkommt im
Tiefflug und nimmt Kurs auf die HMS Invincible. Diese setzt ihr Sea Dart ein,
um den drei Schiffen ein Ziel auf den Radarschirm zu zaubern. Der Träger
verfehlt auf 30 Meilen. 20 Meilen Entfernung und die HMS Sheffield verfehlt
auch. Das Sea Wolf der HMS Broadsword verfehlt auf einer Meile genauso. Das
Glück verlässt die Invincible wieder nicht: die Bomben verfehlen das Schiff und
schlagen Wasserfontänen ins Meer. Die Dagger dreht ab. Ohne Vorwarnung gibt es
Luftalarm in Zone 8. Zwei Etendards nehmen Kurs auf HMS Antrim und HMS Glasgow.
Das Sea Dart kann die beiden Maschinen nicht auffassen. Die Exocet wird auf 20
Meilen gestartet und die Bordwaffen der Schiffe versuchen diese abzuschießen.
Ausgestoßene Täuschkörper lenken die Exocet ab, die wirkungslos ins Meer
stürzt. Vermutlich ist ihr auch der Sprit ausgegangen.
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