Sonntag, 24. Februar 2013

Zeitalter Napoleons (1-II)

Spiel: Das Zeitalter Napoleons / Age of Napoleon
Teilnehmer: NN, Gerrit
Szenario: 1805
Zeit: 22. Februar 2013, ca. 1,5 Stunden
 

1805

Der Aufbau des 1805-Szenarios entspricht ungefähr dem Beginn der Austerlitz-Kampagne. Die Franzosen haben fast ganz Italien und das Reichsgebiet besetzt und verfügen über acht starke Armeekorps. Spanien ist auf Seiten der Franzosen, hat allerdings noch keine Einheiten aufgebaut. Auf Seiten der Koalition stehen Großbritannien, Österreich und Russland. Die österreichischen Truppen sind relativ schwach und die Russen sind noch weit entfernt. Preußen ist neutral. Insgesamt keine optimalen Voraussetzungen für die Koalition.
 
 
Das Spiel beginnt in der 3. Runde der Feldzugphase und die Franzosen spielen 'Großer Feldzug' und können damit drei Armeen bewegen. Bernadotte bewegt sich nach Pommern, um es zu "überzeugen" und St. Cyr sichert Italien. Napoleon greift mit den Korps von Murat, Soult und Davout die Besatzer in Bayern an: Ferdinand und Mack. Der ungleiche Kampf verursacht maximale Verluste auf Seiten der Österreicher. Macks Korps ist vernichtet und Ferdinand geht in Gefangenschaft. Die Koalition kontert auch mit einem 'Großen Feldzug' und zieht die russischen Truppen mit den österreichischen in Wien zusammen.
 
Napoleons Truppen versuchen Österreich aus der Koalition zu drängen und greifen die Koalitionstruppen in Wien an. Durch 'Kavallerieangriffe' unterstützt, stehen den Franzosen 27 und der Koalition 15 Angriffspunkte zur Verfügung. Durch 'Kriegskunst' wird der Würfelwurf der Koalition auf den Dienstalterwert (5) festgelegt. Dennoch ist die Übermacht zu groß: Hiller und Buxhouden werden vernichtet und Johann wird gefangen genommen. Auf Seiten der Franzosen fällt Murat und Wien wird besetzt.
 
In der Kapitulationsphase werden Pommern und Neapel französische Alliierte. Österreich kann sich durch Ausspielen der Karte 'Kapitulation? Nein!' vor der Eroberung schützen. Keine Seite erleidet Verluste im Winter.
 

1806

In der Diplomatiephase schlägt die große Stunde der Koalition. 'Pitt' lässt Hannover auf Seiten der Koalition eintreten, damit muss das Korps von Bernadotte in die Reserve zurückkehren. 'Alexander I.' überzeugt Spanien doch lieber neutral zu werden. Außerdem führt 'Talleyrand' dazu, dass Preußen der Koalition beitritt und sofort Truppen aushebt. Italien, die einzige französische Herrschaft, revoltiert. Durch das Ausscheiden Spaniens erhält Frankreich zwei Karten weniger. Damit liegt die Koalition mit drei Karten vorn. Der Koalitionsspieler spielt 'Radetzki' aus und reformiert das österreichische Heer, damit stehen mehr Einheiten und ein höheres Mobilisierungslimit zur Verfügungen. Beide Seiten bringen nun Verstärkungen in das Spiel. Damit stehen der Koalition nun acht weitere Korps und den Franzosen sechs zusätzliche Korps zur Verfügung.
  
 
Nachdem nun Preußen in die Koalition eingetreten und Spanien Frankreich verlassen hat, steht Frankreich ziemlich unter Druck. Die Besatzungstruppen in Wien müssen unbedingt verstärkt werden, damit Österreich wenigstens in der nächsten Runde kapituliert. Allerdings sollte das junge preußische Heer unter Braunschweig schnellstmöglich zerschlagen werden, damit es sich nicht mit den britischen Truppen vereinigen kann. Zur Entsetzung Wiens wird Massèna aus Italien in Marsch gesetzt. Die Überquerung der Alpen führt aber schon zu Verlusten und das Vorhaben scheitert in den Ansätzen (Würfelwurf 1). Das Korps wird in die Gefangenbox gesetzt. Dafür wird schnell noch 'Zaudern' abgeworfen, was dazu führt, dass die Koalitionsgenerale im ewigen Streit miteinander keine Truppe bewegen.
 
Rapp wird in Marsch gesetzt und nimmt in Bayern Levèbvre auf bevor er in Wien ankommt. Jetzt kommt der preußische Vormarsch in Gang: Braunschweig und vier weitere Korps nehmen in Hannover noch das britische Korps auf und marschieren nach Württemberg. Derartige unter Druck lassen die Franzosen die Besetzung Wiens sein und stoßen gleichfalls nach Süddeutschland vor. Hier entbrennt ein heftiges Gefecht: 27 vs. 14 Angriffspunkte stoppen die preußisch-britische Armee, die sich nach Westfalen zurückzieht. Dafür ist jetzt Österreich wieder frei und die frischen Truppen aus der KuK-Monarchie vereinigen sich mit den russischen Truppen und bilden zwei Armeen in Böhmen und Kernösterreich. Die vierte Runde der Feldzugphase wird durch Friedensgespräche vorzeitig beendet. Im Winter 1806/07 werden noch Umorganisationen beider Trupper vorgenommen, allerdings kommt es dabei zu keinen Verlusten durch schlechte Versorgung und Märsche.
 
In der Kapitulationsphase werden Westfalen und Holland befreit. Letzteres durch einen 'Coup d'Etat'.  Die Umorganisation war erfolgreich; es gibt keine Winterverluste.
 

1807

Die Koalition hat einfach die besseren Diplomaten: Spanien entschließt sich auf Seiten von Großbritannien, Russland, Preußen und Österreich in den Krieg gegen Frankreich einzutreten und bildet sofort Truppen aus. Auch die anderen Mächte und Kleinstaaten heben kräftig Truppen aus: Österreich 3, Russland 4, Großbritannien 1, Spanien 2 und Preußen 1. Da Preußen noch an der alten Doktrin hängt und sich gegen Reformen sperrt, ist die Kapazität begrenzt. Frankreich dagegen kann insgesamt nur zwei Korps seinen Truppen hinzufügen. Darunter ist das relativ schwache Korps von Joseph in Neapel.
 
 
Trotz der Krise übernimmt Frankreich gleich wieder die Initiative. So greifen die Korps von Ney, Mortier, Victor und Junot die preußisch-britische Armee (Braunschweig, Lestocq, Braunschweig [Br])in Westfalen an. Diese brennen auf eine Revange und schlagen mit der 'Hinterhang'-Taktik vernichtend zurück. Die Franzosen müssen Mortier in die Gefangenschaft geben und Junot wird entfernt. Während sich die Sieger wieder stärken können, stehen die Verlierer auch noch mit der schwachen Seite da. Mit einem 'Großen Feldzug' werden die Österreicher und Russen aktiviert. Sämtliche Gardetruppen werden nach Württemberg in Marsch gesetzt, um Napoleon zu schlagen. Dieses gelingt auch knapp. Die Korps von Collerado (Österreich) und Rapp (Frankreich) werden vernichtet und Napoleon setzt sich nach Flandern ab, um den Vorstoß nach Frankreich zu blockieren. In der Zwischenzeit sind die Russen nach Bayern vorgestoßen und verhindern dadurch, dass die Franzosen ein Hintertürchen in die Kernlande aufstoßen.

Das die Sache noch nicht entschieden ist zeigt gleich die nächste Runde. Soult und Lefèbrve stoßen aus Italien nach Norden vor, nehmen unterwegs St. Cyr und MacDonald auf und treffen auf die russisch-österrische Armeegruppe. Die Niederlage ist nicht mehr abzuwenden; das Abfangen der Österreicher ist erfolglos und durch 'Tod eines Helden' verlieren sie auch noch Karl. Das Entsatzheer aus vier Korps unter Tolly kann die Franzosen nicht packen. Sie entwischen in die Champagne. Aber auch der französische Gegenstoß von Napoleon mit den teilweise geschwächten Korps ist erfolglos. Die Russen ziehen sich wieder in das Reichgebiet zurück. Da die Gefahr gebannt scheint, zieht Napoleon nach Süden, um der Bedrohung durch die Spanier Einhalt zu gebieten.
 
Jetzt laufen die französischen Alliierten und Neutralen in Scharen zur Koalition über: Dänemark, Bayern und Württemberg. Zum Glück hat Frankreich aus diesen Gebieten keine Truppen rekrutiert, sonst müssten diese jetzt entfernt werden. Die Winterphase ist ohne besondere Vorkommnisse.
 

1808

Die diplomatischen Bemphungen Frankreichs werden belohnt. Russland zieht seine beträchtliche Streitmacht zurück und verlässt die Koalition. Das ist ein herber Verlust. Dennoch wird die Koalition durch den regen Zulauf dern vergangenen beiden Runden mit der Maximalanzahl Karten ausgestattet, während Frankreich mit sechs Karten stark eingeschränkt ist. Durch 'Krieg mit Amerika' wird allerdings verhindert, dass Großbritannien weitere Truppen auf den Kontinent entsendet. Denoch können die Österreicher 4 und die Preußen 1 weitere Korps ausheben. Frankreich leidet stark unter dem Verlust der Kleinstaaten. Das Maximum von zwei ist bereits erfüllt, so bleiben nur vier französische Korps als Verstärkung.
 
 
Lannes, Massena und Bertrand stoßen aus der Provence vor, um die Truppen südlich der Alpen zu binden. Obwohl der Marsch über die Ausläufer der Alpen gut verläuft, scheinen die Truppen geschwächt zu sein. Die zahlenmäßig unterlegenen Österreicher unter Ferdinand verteidigen ihre Heimat verbissen und schlagen die Angreifer zurück. Damit kann der Vorstoß in Württemberg wieder aufgenommen werden. Napoleon verzettelt sich zunehmend. Zwar werden die Spanier zwei Mal in Folge geschlagen und Madrid kann besetzt werden, aber damit entfernt er sich zu weit vom eigentlichen Geschehen und vergeudet Ressourcen. Während Wellington in Holland landet, greifen die Preußen in Flandern an. Soult, MacDonald, Brune und Reille werden geschlagen. Während sich Soult und MacDonald nach Paris zurückziehen, geht Reille in Gefangenschaft. Wellington, Braunschweig, Lestocq und Braunschweig [Br] zögern nicht mit dem Vormarsch in das Herz Frankreichs. MacDonald wird vernichtet, Soult wird gefangen genommen, Frankreich hat keine Ressourcen mehr, um die Besetzung von Paris zu verhindern. Selbst Spanien probt den Aufstand und kann sich durch 'Kapitulation? Nein!' vor der Eroberung schützen. Frankreich kapituliert im harten Winter 1808 gegenüber Großbritannien, Österreich, Preußen und Spanien.
 
 
 
Es war ein kurzes, aber heftiges Spiel mit sehr viel Kartenglück auf Seiten der Koalition. Die Franzosen konnten ihren taktischen Vorteil durch die starken Korps nicht ausspielen. Nachdem sich die anderen europäischen Mächte der Koalition anschlossen und die Kleinstaaten - deren Truppen extrem wichtig für die Franzosen sind - erobert wurden, kamen noch zwei eklatante Fehlentscheidungen hinzu. Zum einen wurden die kleinen Stapel nicht angegriffen, zum anderen verzettelte man sich in Spanien. Die Fehler der Koalition kamen nicht so sehr zum tragen, da ab 1807 stets 10 Karten zur Verfügung standen.

Verluste Frankreich + Verbündete: Frankreich 7, Spanien 0 (bis 1805), Summe 7.
Verluste Koalition: Russland 1 (bis 1808), Spanien 1 (ab 1807), Österreich 5, Preußen 2, Großbritannien 0, Summe 9.
 
 
 

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